Ob wir es mögen oder nicht: Wir alle tragen jeden einzelnen Tag Risiken. Wenn uns die Pandemie eins gelehrt haben sollte, dann, dass nichts für garantiert betrachtet werden sollte und, dass die Dinge meist viel zerbrechlicher sind, als wir es realisieren. Jeden Tag, wenn du mit deinem Auto fährst, einen Workout im Gym machst oder die Gasheizung einschaltest – dein Gehirn führt jedes einzelne Mal eine Risikoanalyse durch und entscheidet, ob die Aktivität das Risiko wert ist. Wir prüfen konstant unsere Risikobereitschaft.

Das alles geschieht im Unterbewusstsein aber es ist eine Eigenschaft, die kein Mensch ignorieren kann. Die Evolution hat sie für unseren Selbstschutz fest in uns verankert. Durch persönliche Unterschiede ist die eine Person mit mehr Risiko glücklicher als die andere. Das Alter spielt vermutlich auch eine Rolle, da wir mit heranschreitendem Alter risikoscheuer werden. Der Punkt ist, es ist eine Schlüsselposition eines stabilen Lebens. Je besser deine Risikoeinschätzung und -reduzierung ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du in deinem Leben Erfolg hast.

Ein Platz, an dem das Risiko-Management nicht nur im Unterbewusstsein stattfindet, ist in der Welt des Investierens. Wenn man mit erfolgreichen Investoren spricht, dann werden sie dir darüber berichten, wie sie ihr Chancen-Risiko-Verhältnis in ihrem Portfolio verwalten. Aber was bedeutet das eigentlich genau?

Dies ist der erste von zwei Artikeln zum Thema Risiko-Management von Bulkestate. Dieser befasst sich mit den Grundlagen, um dir ein solides und grundlegendes Verständnis zu vermitteln. Der zweite Artikel wird sich mehr mit der tiefe befassen und einige praktische Empfehlungen bieten. Wir hoffen, dass du durch beide einen Mehrwert erhältst! 

Nun lass uns starten.

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Was ist das Anlagerisiko?

Wenn man über das Anlagerisiko spricht, dann meint man damit das Risiko, dass dein Investment sich im Wert negativ entwickelt und du nicht in der Lage bist, die geplanten Zinsen zu erhalten und in einigen Fällen sogar einen Teil oder gar das gesamte initiale Investment verlierst. Dies ist ein sehr wichtiges Konzept, welches du ernst nehmen solltest, denn ungeachtet dessen, was du im Social Media hörst und liest, verändern sich Investments sowohl positiv als auch negativ.

Es gibt kein einziges Investment, welches wahrhaftig risikofrei ist. Jedes einzelne Investment, egal aus welcher Anlageklasse, ist mit einem entsprechenden Risiko verbunden und darüber musst du dir im Klaren sein. Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass an jeder Transaktion in einem Investment-Szenario, immer Risiken bestehen.

Typischerweise steht das Risiko in Korrelation mit dem potentiellen Gewinn. Wenn du beispielsweise im letzten Jahr in Kryptowährungen investiert hast, dann hast du ein signifikantes Anlagerisiko auf eine neue und noch nicht ausgereifte Technologie getragen, bei der es unklar ist, ob sie erfolgreich sein wird oder auf null fällt. Als Belohnung für dieses signifikante Risiko, hättest du beträchtliche Gewinne erzielen können.

In der heutigen Welt gibt es, dank zahlreicher technologischer Verbesserungen und der rapiden Demokratisierung von Anlageformen, eine Unmenge an Investment Möglichkeiten, welche alle eine unterschiedliche Risiko-Chance-Option bieten. Eines dieser Beispiele ist das Crowdfunding, welches eine relativ neue Anlageform darstellt und einer Gruppe von Individuen die Möglichkeit bietet, ihr Kapital in einem Pool zu sammeln und so eine Transaktion durchführen zu können, die sonst nur Großinvestoren möglich gewesen wäre.

Bei Bulkestate bieten wir beispielsweise die Möglichkeit zum Immobilien Crowdfunding, mit dem du Zugriff auf einzelne Immobilienpositionen erhältst, ohne hierfür das gesamte Objekt erwerben zu müssen. Dies öffnet eine ganz neue Anlageform für Investoren, welche vorher fast keine Chance auf eine Nutzung hatten und das mit einer sehr effizienten Risikobehandlung. Investoren können zwischen 12 und 14 % pro Jahr in dieser alternativen Anlageform verdienen, während ein strenges Risiko-Management die Einlagen schützt.

Es sind Investments wie diese, die unglaublich mächtig sind, die aber leider nicht das gleiche mediale Interesse erhalten, wie einige andere. Du hast vermutlich die verrückten Geschichten über die Leute gehört, die mit verschiedenen Dingen spekuliert haben, wie beispielsweise der GameStop Short Future, Kryptowährungsprojekte wie NFTs oder Altcoins oder ähnliches. Medien fokussieren sich gerne auf die Menschen, die bereit waren Risiken einzugehen und damit sehr reich zu werden aber dies ist eine sehr verkrümmte Sicht, denn üblicherweise hört man nichts von den Menschen, die es ebenfalls probiert und alles verloren haben.

Erfolgreiches Investieren basiert auf einem soliden Risiko Management für langfristige Investitionen – die Art von Dingen, die vielleicht nicht als Schlagzeile enden aber gute und nachhaltige Renditen über die Jahre erwirtschaften.

Warum solltest du dein Risiko managen?

Risikominimierung ist eine Schlüsselkomponente einer langfristigen Strategie, denn sie stellt sicher, dass du dein Schicksal immer selbst in der Hand hältst. Investoren mit einem schlechten Risiko Management mögen ein- oder zweimal Glück haben aber es dies könnte auch als Bumerang zurückkommen. Die Investoren, die das Risiko kontrollieren haben auch langfristig Stärke. Peter Lynch, ein erfolgreicher amerikanischer Investor, sagte einmal: „Menschen, die im Aktienmarkt erfolgreich sind, akzeptieren periodische Verluste, Rücksetzer und unerwartete Ereignisse. Katastrophale Abstürze vertreiben sie nicht aus dem Spiel.“

Und das ist der Schlüssel: Wir müssen in der Lage sein, mit dem natürlichen Auf und Ab umgehen zu können. Und wenn wir unser Risiko kontrollieren, dann sind wir in der Lage, langfristig ein gesundes und nachhaltiges Vermögen aufzubauen, ohne, dass wir jemals in eine Situation kommen, aus der es keinen Ausweg mehr gibt.

Dies gilt ebenso für das Leben. In unserem Privatleben wägen wir ebenfalls jeden Tag Risiken ab und je effizienter du darin bist, desto besser wird dein Leben laufen.

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Wie kontrollierst du dein Risiko?

Es wichtig zu erwähnen, dass dies für jeden einzelnen Menschen anders aussieht. Es gibt nicht die eine Risiko Management Strategie, die für jeden einzelnen passt. Jede Konstellation an Umständen ist einzigartig und unterschiedlich und du musst für dich verstehen, was für dich das Beste ist. 

Um dies zu erreichen, musst du deine eigene Risikobereitschaft verstehen, wie wir bereits oben erwähnt haben. Dies bezieht sich auf das Risiko, was du in Bezug auf deine eigenen Umstände verkraften kannst. Hier sind einige der Schlüsselkomponenten zur Ermittlung deiner Risikobereitschaft:

  • Alter. Als Faustregel kann man sagen, dass du mehr Risiko eingehst, je jünger du bist. Dies liegt schlichtweg daran, dass du mehr Zeit hast, um diese Fehler wieder auszugleichen. Je älter du wirst, desto weniger Zeit bleibt dir dafür und naturgemäß sinkt die Risikobereitschaft daher.
  • Investment Verständnis. Wissen ist eine Macht in der Welt des Investierens und je mehr du über die Anlageformen und die Investmentwelt in Summe verstehst, desto mehr Risiko kannst du tragen. Wenn du nicht genügend Verständnis von dem besitzt, was du tust und dich mit den Profis misst, dann wirst du am Ende nicht an der Spitze stehen. Warren Buffett traf es sehr gut, als er sagte: „Risiko kommt daher, wenn man nicht weiß, was man tut.“
  • Finanzielle Stärke. Deine eigene finanzielle Situation stellt einen großen Faktor bei der Ermittlung deiner Risikobereitschaft dar. Wenn du von einem Lohnscheck zum anderen lebst, und nicht viel Raum zum Atmen hast, dann sollte deine Risikobereitschaft um einiges geringer sein, als bei einem Menschen mit einem geregelten Einkommen, welches bereits die alltäglichen Kosten abdeckt und bei dem der Verlust von Kapital letztlich leichter zu verkraften ist.
  • Ziele. Deine Risikobereitschaft wird auch davon abhängig sein, was du am Ende des Tages erreicht haben möchtest. Ein Sparplan für ein Haus oder für die eigene Rente benötigt ein sehr viel durchdachteres Risiko Management als der Plan einen neuen Fernseher zu kaufen oder einen Urlaub zu machen. Je wichtiger der Beweggrund, desto geringer sollte das Risiko sein.
  • Persönlichkeit. Letztlich wird auch deine eigene Persönlichkeit eine Rolle spielen. Einige von uns gehen lieber Risiken ein als andere und es ist wichtig, dies im Hinterkopf zu behalten, denn deine Investments sollten dir nicht den Schlaf rauben.

Wenn du deine Risikobereitschaft erst einmal ermittelt hast, dann kannst du Ausschau nach Investments halten, die genau dieser entsprechen, und damit starten, dein eigenes Portfolio aufzubauen. Sollte es alles noch ein wenig viel sein, dann verzage nicht: Es wird mit der Zeit intuitiver werden.

Die Kernaussage, die du mitnehmen solltest, ist, dass jedes Investment mit einem Risiko einhergeht und je besser du mit diesen Risiken umgehst, desto besser wirst du als Investor werden. Nimm dir Zeit und ermittle deine individuelle Risikobereitschaft und du wirst in der Lage sein, deine eigenen Entscheidungen zu treffen.

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